Bild: © Jens Schulze | EMSZ

Geschichte

90 Jahre Liturgische Konferenz Niedersachsens – Geschichte einer Gemeindebewegung im Überblick

Die Liturgische Konferenz Niedersachsens (LKN) wurde am 28. Oktober 1925 in Bremen gegründet.

Das 55jährige Bestehen wurde 1980 mit einer Tagung im Kloster Isenhagen gefeiert. Prof. Dr. Joachim Stalmann gab dort einen Überblick der Geschichte der LKN. Dieser wurde 2005 nach dem Tod des vierten Geschäftsführers ergänzt. 

Das 90jährige Bestehen wurde im Jahre 2015 mit einer Tagung zu „Grundfragen liturgischer Bildung“ im Michaeliskloster Hildesheim in Kooperation mit der Liturgischen Konferenz gefeiert. Die Tagungsbeiträge werden in der Zeitschrift „Liturgie und Kultur“ Heft 1 (2016) veröffentlicht. 

Im Eintrag der LKN auf Wikipaedia können Sie Ergänzungen eintragen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liturgische_Konferenz_Niedersachsens

Ein Online-Archiv mit Dokumenten, Schriften und Aufsätzen der LKN aus der Zeit von 1925-1942 steht Interessierten kostenlos zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Geschäftsstelle.

Joachim Stalmann (1931-2023)

Die Liturgische Konferenz Niedersachens (LKN) trauert um Pastor i.R. Prof. Dr. phil Joachim Stalmann.

Joachim Stalmann ist am 9. August 2023 in seinem 92. Lebensjahr verstorben. Er war langjähriger Geschäftsführer (1969- 1988) und Vorsitzender (1988 – 2003) der  LKN. Aufgrund seiner vielfältigen Verdienste um die Konferenz ist er zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden.

Joachim Stalmann studierte Theologie, Musikwissenschaft und Philosophie in Göttingen, Tübingen, München und Basel. Daneben war er immer auch als Kirchenmusiker tätig. Mit seiner Dissertation über Johann Walters lateinische Kirchenmusik wurde er 1960 „cum laude“ promoviert. 1962 wurde er in Bremke ordiniert und versah die dortige Pfarrstelle für fast zehn Jahre.

Mit der Gründung der Arbeitsstelle für Gottesdienst und Kirchenmusik (AGK) der Landeskirche Hannovers am 1. April 1972 als deutschlandweit erstem Institut dieser Art wurde Joachim Stalmann ihr Mitarbeiter und später – bis zu seinem Ruhestand am 1. August 1996 – ihr Leiter. Daneben unterrichtete er Liturgik und Hymnologie an den Musikhochschulen in Bremen und Detmold; dort wurde er zum Honorarprofessor ernannt.

Seine umfassenden theologischen, liturgischen, hymnologischen und musikalischen Kenntnisse hat er unermüdlich für die Arbeit im und am Gottesdienst eingesetzt.
Joachim Stalmann hat wesentlich beim Erneuerungsprozess der Agendenwerke der Vereinigten Evangelischen Kirche (VELKD) und der Union Evangelischer Kirchen mitgearbeitet. So entstand über den Zwischenschritt „Erneuerte Agende“ das in beiden konfessionelle Bünden der Evangelischen Kirche in Deutschland gültige Evangelische Gottesdienstbuch. Seine Mitarbeit geschah wesentlich im Liturgie-Ausschuss der VELKD und als langjähriger Vorsitzender des Musikausschusses der Lutherischen Liturgischen Konferenz. Er ist somit einer der Väter des Evangelischen Gottesdienstbuches. Wichtig war ihm dabei die aktive Rolle der Gemeinde: Sie hält den Gottesdienst, nicht die Pastorin oder der Pastor! In diesem Sinne hat er an vielen Stellen nachhaltig an der Erneuerung des Gottesdienstes mitgewirkt: in der Ausbildung der Vikarinnen und Vikare, haupt- und nebenberuflicher Kirchenmusikerinnen und -musiker, in der LKN, in zahllosen Vorträgen, in der Zeitschrift „Für den Gottesdienst“ und vielen weiteren Veröffentlichungen. Seine Impulse für ein neues Verständnis des Gottesdienstes sind an vielen Stellen in der Vorbereitung und Durchführung von Gottesdiensten spür- und erlebbar.

Bis zuletzt hat Joachim Stalmann das gottesdienstliche Geschehen wahrgenommen und kritisch begleitet.

Wir sind dankbar für sein Wirken und vertrauen Joachim Stalmann der Liebe Gottes an. Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Christiane, ihren vier Kindern und dreizehn Enkeln.

 

Im Namen des Vorstands der LKN

gez. Christian Windhorst

Gehrden, 15. August 2023

Die Gründungsphase der LKN bis zum "Kirchenbuch für die Gemeinde" (1940)

Vortrag von Dr. Thomas Rheindorf zum 90. Jubiläum